Archiv des Autors: Jörg Hofmann

Eisenbeschlag ausgehauen und verzinnt

Roher Eisenbeschlag neben dem Entwurf, Punzen und ein Ziselierhammer

Beschläge für den Frankfurter Wellenschrank oder den Nasenschrank sind den charakteristischen Rundungen des antiken Möbels angepasst.

Meist ist bei Verlust eine Sonderanfertigung  unumgänglich.

 

 

 

 

 

Verzinnter Beschlag, montiert

Verzinnter Beschlag, montiert

Der verzinnte Eisenbeschlag wurde den am Möbel sichtbaren Umrissen des alten Beschlages, dem Schlüsselloch sowie der Position der Nägel nachempfunden. Der Entwurf verwendet entsprechende Ornamente der Stilepoche.

Mit Punzen wird das Roll- und Bandwerk der Renaissance in das Eisenblech ziseliert. Aussparungen werden ausgehauen, der Beschlag der Rundung dem Wellenprofil des Schrankes genau angepasst.

 

 

weitere Arbeiten

Torso, Waldemar Grzimek, 1973

Torso II, Einlieferung

Zustand bei Einlieferung

Die Gussskulptur eines weiblichen Torso von Waldemar Grzimek wurde nach jahrelanger Aussenaufstellung zur Restaurierung eingeliefert. Durch unterlassene Reinigung und fehlende Pflege der Konservierungschicht litt die Plastik unter der Bewitterung. Bestehende Gussfehler in Form von Rissen waren extrem von Salzausblühungen und Korrossionserscheinungen betroffen. Eine ungeeignete Materialkombination der Innenkonstruktion und  reichlich verbliebene Gussrückstände begünstigten Korrosion im Inneren und die Ausschwemmung derer Produkte. Die vermeintliche Bronzeskulptur wurde daraufhin gegen den Sockel mit Essigsäure vernetzendem Silikon abgedichtet. Die austretende organische Säure verursachte die Bildung von Kupfer(II)-acetat und Kupfer-Calcium-Acetat an den betroffenen Bereichen.

Rückseite mit Beeinträchtigungen

Rückseite mit Beeinträchtigungen

Im Lauf der primären Reingungsarbeiten stellte sich heraus, dass der Werkstoff von den ursprünglichen Angaben abweicht. Nach RFA – Materialanalyse bestätigte sich die Verwendung eines Sondermessings, ähnl. Deltametall. Die Legierung wird aufgrund hoher Seewasserbeständigkeit im Schiffsbau eingesetzt. Das erforderliche Schweißen des Materials konnte artgleich an gebrochenen Fixierpunkten der Innenkonstruktion ausgeführt werden. Die Innenkonstruktion wurde erneuert und komplett aus V4A ausgeführt. Die Oberflächen des Sockels blieben unbearbeitet.

 

Rückseite nach der Restaurierung

Rückseite nach der Restaurierung

Im Ablauf der sekundären Reinigung der Messingskulptur konnten auch Vandalismusschäden revidiert werden. Die Reinigung erfolgte auf wässrige und mechanische Art, auch Lösemittel wurden eingesetzt. Zur Lösung und Ausschwemmung der entstandenen Metallsalze wurde ein länger andauerndes Entsalzungssbad durchgeführt. Die Risse wurden mit einem speziell abgestimmten Polymerpräparat verschlossen und versiegelt.

Schadstellen der Patinierung wurden werkgerecht ergänzt, die Konservierung erfolgte mit einem detailliert auf die Kupferlegierung abgestimmten Konservierungswachs.

 

Dokumentation Torso, Waldemar Grzimek (PDF)

weitere Arbeiten

Sitzgruppe für Schüler

Konisch gedrehte Holzelemente der Sitzgruppe

Konisch gedrehte Holzelemente der Sitzgruppe

Im unter Denkmalschutz stehenden Schickhardt-Gymnasium in Stuttgart erfolgte die Renovierung um neuen Schulabläufen und damit verbundenen baulichen Anforderungen gerecht zu werden. Vor dem Lehrerzimmer sollte eine Lern- und Aufenthaltsmöglichkeit in Form einer Sitzgruppe entstehen. Nach Vorstellung der Architekten sollte sie möglichst nicht ortsveränderlich und äusserst stabil sein, jedoch auch besonderen optischen Ansprüchen werden. Die regelmäßigen Reinigungsarbeiten sollten möglichst wenig behindert werden.

 

Standfestigkeit durch knapp 1t Bauteilgewicht

Standfestigkeit durch knapp 1t Bauteilgewicht

Das Amt für Denkmalschutz stellte eine weitere Vorgabe zum Entwurf der Sitzgruppe – sie durfte nicht am Boden verankert werden.

Der gelungene Entwurf steht nun kippsicher und stabil aufgrund des hohen Bauteilgewichts und seiner steifen Verbindungen zueinander. Der Nachweis der Statik des Möbels wurde, wie die Anfertigung und Montage von uns erbracht.

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Joop Display

Joop "Ringgalgen"

Joop „Ringgalgen“

Massive Elemente aus geschliffenem Aluminium mit eloxierter Oberfläche wurden genutzt um eine Schmuckkollektion des Designers in Szene zu setzen. Polierte Acrylbauteile nahmen die Schmuckstücke unscheinbar auf und gestatteten den Durchblick auf die perfekt bearbeiteten Metallflächen. Das Firmenlogo wurde im Laserverfahren mit genau abgestimmter Intensität aufgebracht. Es konnte so zwar zurückhaltend aber elegant vom Betrachter wahrgenommen werden. Das mit grauem Samt bezogene Tableau wurde mit einem Textildruck versehen und die Präsentationsfläche mit einem Metallrahmen umfangen.

 

 

Joop Schmuckstele

Joop Schmuckstele

Neben der nebenstehenden Schmuckstele wurde ein Kubuspräsenter und eine Standschiene für ein Hintergrunddisplay hergestellt.

Die Versandverpackung der Bauteile wurde konzipiert und der Versand an die Einzelhändler angeboten.

 

 

 

 

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Ziselierte Opferdosen

Anfertigung der Einzelteile

Anfertigung der Einzelteile

Nach dem Diebstahl zweier Opferdosen in der Gaisburger Kirche (einer der wenigen Jugendstilkirchen) mussten 2 Replikate nach einem noch vorhandenen Original hergestellt werden.

Die aufwändig gefertigten Dosen mit segmentierten Blechabwicklungen und ziselierten Ornamenten wurden in vielen Arbeitsschritten hergestellt. Alle Tätigkeiten sind klassische Fertigkeiten des Gürtlers mit ernstzunehmendem Schwierigkeitsgrad und daher eine willkommene Herausforderung. An den Stücken wurde Hartgelötet und weichgelötet, gekantet, abgesetzt, ziseliert, und getrieben. Für die Türchen mussten Scharniere gefertigt werden und nach Fertigstellung wurden alle Oberflächen geschliffen und im Originalfabton nach altem Rezept gefärbt.

 

2 Replikate und das Original rechts

2 Replikate und das Original rechts

Die neuen Repliken wurden mit einem modifizierten Schließsystem hergestellt um einem neuen Verlust vorzubeugen.

 

 

 

 

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Renovierung Taufstein

Deckel des Taufsteins, geschlossen

Deckel des Taufsteins, verschlossen

Die Renovierung des Taufsteins der St. Petrus Kirche in Tamm bei Ludwigsburg war dringend geboten. Eine schwenkbare Bronzeskulptur, den Durchzug des Volkes Israel durch das Rote Meer symbolisierend, war unterseitig mit Grünspan behaftet. Der Schwenkmechanismus, der den schweren Bronzedeckel über der Taufschale bewegte war ausgelaufen. Der Deckel schliff beim Schwenken über den Rohbetonkörper des Taufsteins. Als Taufschale wurde ein Provisorium verwendet, das keinen optischen Ansprüchen gerecht werden konnte. Der Verschluss wurde mit einem herkömmlichen, klobigen Bügelschloss bewerkstelligt.

 

aus Bronze gedrücktes Taufbecken

Aus Bronze gedrücktes Taufbecken

Um diese unbefriedigende Situation zu ändern wurden die Bauteile ausgebaut und bestehende Korrosionsspuren und Verunreinigungen entfernt. Der rudimentäre Verschluss wurde für den Einsatz eines zierlichen Stiftschlosses umgebaut und der Schwenkmechanismus wieder instandgesetzt. Für eine passende Bronzeschale wurde eine Holzform erstellt und diese auf der Drückbank aus Bronze gedrückt.

 

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