Archiv des Autors: Jörg Hofmann

Max Ernst – Femme 1960

Silberstatuette „Madame“ von Max Ernst

Silberstatuette „Femme“ von Max Ernst

Die Silberstatuette „Femme“ von Max Ernst wurde durch Francois Hugo (Paris) in 925er Sterlingsilber geschaffen. Die Madamme ist durch Aufbewahrung im offenen Raum und Beaufschlagung mit Putzmittelresten und Fingerspuren stark verunreinigt. Stellenweise liegen korrosive Beeinträchtigungen vor.

Die Oberflächen werden mit einem Rindensud des südamerikanischen Seifenrindenbaumes behandelt. Tiefergehende Verschmutzungen werden mit unterschiedlichen Putzpulvern gereinigt, korrosive Produkte werden mit dem Skalpell abgehoben. Nach dem anschließenden Spülen mit destilliertem Wasser wird nochmals mit Ethanol gereinigt.

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Zustand der Silberstatuette „Femme“ bei Anlieferung

Zur Verhinderung von neuer Oxidation wird ein reversibles Eigenpräparat aufgetragen. Das mit Korrosionsinhibitoren versetzte Wachs weist selbst bei polierten Flächen keine optischen Beeinträchtigungen auf und konserviert diese langfristig.

Dokumentation FEMME Max Ernst (PDF)

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Uhrengehäuse – Zinkguss

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Gehäuse im Anlieferungszustand

Das aus Zinksturzguss und Blechformteilen hergestellte Uhrengehäuse ist französischen Ursprungs und wohl um 1780 einzuordnen. Die Oberflächen des aufwändig verzierten Gehäuses sind fein gearbeitet und dunkelbraun patiniert.

Die fragile Bauart des Sockels und die zierlich ausgeführten Verbindungen stehen im Gegensatz zum beträchtlichen Gewicht des Gussaufbaus. Viele Bauteile sind daher lose, die Verbindungen nicht mehr funktionstüchtig.

Blechwandungen sind durch die erfolgten Belastungen eingedrückt, verformt und Lötnähte gerissen. Bei der Restaurierung muss sichergestellt werden, dass die Patinierung weitmöglichst erhalten wird.

Verformungen der Blechteile

Verformungen der Blechteile

 

Dokumentation Uhrengehäuse (PDF)

 

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Eduardo Paolozzi – Parrot – Aluminiumskulptur

Skulptur vor Restaurierung

Skulptur vor der Restaurierung

Eduardo Paolozzi, ein schottischer Künstler italienischer Abstammung, erschuf die Plastik “Parrot” im Jahr 1964.

Sie ist aus Guss- und Blechteilen unterschiedlicher Legierungen gefertigt. Ursprünglich für industrielle Zwecke hergestellte Bögen und Kugelteile wurden verschweißt.

Durch eine andauernde Präsentation der Skulptur im Freien sind Verschmutzungen mit den entstandenen Oxidschichten verbacken. Durch abfließendes Wasser und dessen Einwirkungen auf die unterschiedlichen Legierungen ist die Intensität der Beeinträchtigungen stark wechselnd.

Nach oben offene Entlüftungsbohrungen der Gussteile begünstigten einen Frostriss in einem Kugelgebilde, der mittels einer Schweißnaht revidiert wurde.

Skulptur nach Restaurierung

Skulptur nach der Restaurierung

Die gesamte Oberfläche wurde in speziellem Verfahren gestrahlt. Das Ergebnis zeigte keinerlei Beeinträchtigungen an den deutlich sichtbaren Bearbeitungsspuren des Künstlers, teilweise starke Schmutz- und Oxidschichten konnten abgenommen werden. Die Entlüftungsbohrungen wurden reversibel mit schwarz eingefärbtem Epoxidharz verschlossen. Die Oberflächen mit einer auf Aluminium abgestimmten Wachsdispersion konserviert und so vor erneuter Verschmutzung geschützt.

 

Dokumentation-Paolozzi (PDF)

 

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Ariadne auf dem Panther – Zinkgussfigur

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Ariadne auf dem Panther

Die Zinkgussfigur ist offensichtlich das Abbild der vom Stuttgarter Johann Heinrich Dannecker ab 1803 – 1814 geschaffenen Marmorskulptur. Sie wurde als Zinksturzguss gefertigt und stellt die Braut des Dionysos dar, die auf dem Panther ruht.

In schadhafter, mehrmals ergänzter Farbfassung hat sie ihren Glanz verloren. Sie kann schwerlich für die „Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit“ stehen, als deren Sinnbild das Original zu seinen Zeiten galt.

Dokumentation-Ariadne (PDF)

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Kronleuchterketten – Nachbildung

Kette Original und Nachfertigung

Kette – Original und Nachfertigung

Feuergeschweißte Gliederketten dienten einst den ca. 400 kg mächtigen Kronleuchter an der Decke der Halle zu befestigen. Nach einem Umbau in den 1950 er Jahren wurde die Abhängung geändert und 14 m der Kette entsorgt. Beim restauratorischen Rückbau des Gebäudes wurde beschlossen die alte Hängung wieder herzustellen.

 

Die fehlenden 14 m Kette wurden nach restauratorischen Gesichtspunkten von uns nachgeschmiedet. Die beauftragende Dipl. Restauratorin ergänzte darauf die Farbfassung der Ketten und montierte den Leuchter.

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Kolonialer Zinnsoldat mit Windhund

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Kolonialer Zinnsoldat mit Windhund

Die seltene Zinnfigur des „Mohren mit Hund“, deren Entstehung zweifelsohne im Bereich der Kolonialzeiten zu suchen ist, wies Brüche, Deformationen und gänzlich fehlende Beinpartien auf.

Unter größter Vorsicht wurden deformierte Elemente zurückgeführt und mit Miniaturnähten an die Sockelplatte angeschweißt. Durch einen gesteuerten Wärmeeintrag konnte die bestehende Farbfassung erhalten werden.

Zinnfigur des „Mohren mit Hund“ bei Anlieferung

Zinnfigur des „Mohren mit Hund“ bei Anlieferung

Nach Kontaktaufnahme mit Dr. Astrid Fick vom Deutschen Zinnfigurenmuseum (Plassenburg/Kulmbach, Deutschland) wurde beschlossen, aufgrund des guten Zustandes der Original-Farbfassung, diese nicht weiter zu ergänzen.

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